Aktivitäten der Gemeinde

Information Energiegemeinschaften (Verfasst von Gerhard Leutgeb)

Im Juli 2021 wurde ein, der Öffentlichkeit eher verborgen gebliebenes Gesetz, im
Nationalrat beschlossen. Dabei handelt es sich, zumindest im Energiebereich, um
ein revolutionäres Gesetz. Es ist erstmalig möglich, Strom bzw. generell Energie aus
erneuerbaren Quellen zu produzieren, zu speichern, zu verbrauchen und zu
verkaufen. Dies war bis jetzt nur großen Energielieferanten wie z.B. EVN oder Wien
Energie vorbehalten.
Die Idee ist einfach: Jemand besitzt eine Photovoltaik Anlage und möchte seinen
Nachbarn den Strom verkaufen. Bisher nicht möglich. Der überschüssige Strom der
PV Anlage wurde ins Netz gespeist, der Nachbar kann Strom nur über seinen
Stromlieferanten zum Vertragspreis kaufen. Ab jetzt ist dies mit der Gründung einer
Energiegemeinschaft (mindestens 1 Produzent und 1 Verbraucher) realisierbar. Es
gibt 3 verschiedene Arten von Energiegemeinschaften:
• Die LOKALE ERNEUERBAR-ENERGIEN-GEMEINSCHAFT
für Produzenten und Verbraucher innerhalb einer Trafostation (für kleinere
Gemeinschaften z.B. innerhalb einer Siedlung)
• Die REGIONALE-ERNEUERBARE-ENERGIEGEMEINSCHAFT
für Produzenten und Verbraucher innerhalb des Mittelspannungsnetzes (für
größere Gemeinschaften z.B. innerhalb mehrerer Gemeinden)
• Die BÜRGER-ENERGIEGEMEINSCHAFT
für Produzenten und Verbraucher innerhalb Österreichs (keine Ortsbindung)
Die Vorteile: Der Kauf- und Verkaufspreis des Stromes wird innerhalb der
Gemeinschaft festgelegt. Das bedeutet einen höheren Einspeisetarif für Produzenten
und einen niedrigeren Bezugstarif für Verbraucher. Es reduzieren sich die
Leitungskosten (bei der lokalen und regionalen EEG) da der Strom in der
unmittelbaren Umgebung erzeugt und verbraucht wird. Dadurch wird gleichzeitig das
Stromnetz entlastet und das Black Out Risiko reduziert.
Dazu ein Beispiel: Auf dem Dach der Mittelschule Weissenbach ist eine Photovoltaik
Anlage installiert. In der Sommerferienzeit wird der meiste Strom produziert aber in
der Schule nicht verbraucht. In einer Energiegemeinschaft kann der Strom zu einem
besseren Tarif verkauft werden und verbrauchsseitig bezieht man günstig lokalen
Strom wie z.B. die Milch vom Bauern gegenüber.
Für die Gemeinschaft wird ein Verein oder eine Genossenschaft mit mindestens 2
Personen gegründet. Ein weiterer Vorteil: die Gemeinschaft darf nicht
gewinnorientiert arbeiten.
Durch die angeführten Vorteile ergeben sich in den meisten Fällen
Strompreisersparnisse von ca. 40%. Grundsätzlich geht es bei den Erneuerbaren
Energiegemeinschaften aber nicht um das Geld, sondern um einen sinnvollen
Zusammenschluss von Produzenten und Verbrauchern auf lokaler Ebene. Die
Energiegemeinschaft schafft somit auch Anreize für Besitzer großer Dachflächen in
PV Anlagen zu investieren da die Amortisation durch die höheren Einspeisetarife
kürzer ausfallen.
Allerdings steht bei genauerer Betrachtung hinter der sehr guten Idee doch sehr viel
Administration. Die einzelnen Zählpunkte müssen elektronisch erfasst werden,
Rechnungen geschrieben werden etc. Der administrative Aufwand lohnt sich daher
eher bei größeren Gemeinschaften. Zurzeit sind bereits einige Gemeinden in der
näheren Umgebung dabei Energiegemeinschaften zu gründen. Da es diese Form
des Energiehandels noch nie gegeben hat, sind Erfahrungswerte noch nicht
vorhanden. Als Umweltgemeinderat und Energiebeauftragter ist es mir besonders
wichtig eine vernünftige und funktionierende Form der Energiegemeinschaft zu
finden und diese auch umzusetzen. Daher sehe ich meine Aufgabe darin, die
Möglichkeiten der Energiegemeinschaften genauesten zu begutachten und in
weiterer Folge die beste Lösung für unsere Gemeinde vorzuschlagen bzw. zu
verwirklichen.
Abschließend muss erwähnt werden dass die Energiegemeinschaften den bisherigen
Stromlieferanten nicht ersetzen. Es werden daher 2 Rechnungen gestellt, eine vom
bisherigen Stromlieferanten und eine von der Energiegemeinschaft. Allerdings kann
auch nur eine Rechnung über die Gemeinschaft gestellt werden.
Weiterführende Informationen: www.energiegemeinschaften.gv.at


Straßenbeleuchtung News

Seit Anfang Oktober werden im Ortsgebiet die alten Natriumdampflampen gegen neue LED Leuchten ausgetauscht. Die Furtherstraße ist bereits komplett umgestellt. Neben einer besseren Ausleuchtung ist die Stromersparnis mehr als 50 %, auch auf Grund der automatischen Nachtabsenkung zwischen 22:00 und 5:00 Uhr. Insgesamt werden bis Mitte des nächsten Jahres 624 Leuchten getauscht sowie die Verteilerkästen saniert. Es kommt zur Zeit sehr häufig zu Ausfällen der bestehenden Lampen, die aber auf Grund der langen Lieferzeiten der Vorschaltgeräte (10 Wochen) nicht repariert werden können. Wir sind natürlich bemüht die kaputten Leuchten gleich durch die neuen LED Lampen zu ersetzten, auf Grund der unterschiedlichen Lampenkonfigurationen (Landesstraßen haben z.B. andere Lichtanforderungen wie Nebenstraßen) sind aber zur Zeit noch nicht alle Leuchten vor Ort. Wir bitten dahingehend um Verständnis. Grundsätzlich werden durch die Umstellung rund 170 000 kWh Strom eingespart bei wesentlich längerer Lebensdauer sowie besserer Ausleuchtung.


Elektro-Mobilitätstag und Klimavortrag

Die am 15. Oktober 2021 stattgefundene Veranstaltung war ein großer Erfolg. Von 16:00 bis 18:00 konnten Elektroautos, ein Elektroroller und ein Wasserstoffauto besichtigt werden. Die EVN stellte einen neuen VW ID3 zur Verfügung, der kaum zum Stillstand kam. Aber auch alle anderen Fahrzeuge waren selten auf dem Parkplatz, viele Fragen rund um die Elektromobilität wurden gestellt und beantwortet. 

Auch der anschließende Klimavortrag im Pfarrsaal war gut besucht. Nach 2 kurzen Vorträgen über die Klimaerwärmung und dessen Auswirkungen (UGR Gerhard Leutgeb und KEM Manager Jakob Fröhling) wurde bei Brötchen und Getränken noch länger in gemütlicher Atmosphäre diskutiert. Neben Bgm. Johann Miedl war auch Bgm. LAbg. Josef Balber anwesend. 

Ich möchte mich bei allen UnterstützerInnen für ihre Arbeit, sowie bei allen BesucherInnen für ihr Interesse bedanken und hoffe mit der Veranstaltung einen kleinen Beitrag zur Bekämpfung der Klimakrise beigetragen zu haben.

Gerhard Leutgeb


Vortrag

Vortrag